Dortmund, 27.11.2020. Die Siegerprojekte des Stiftungspreises 2020 der SkF-Stiftung Agnes Neuhaus stehen fest. Dieses Jahr stand der Stiftungspreis unter dem Motto "Übergänge
gestalten und begleiten". Insgesamt 20 Bewerbungen aus 17 SkF Ortsvereinen gingen bei
der Stiftung ein. "Es war eine große Freunde zu sehen, wie kreativ und vielschichtig die
Ortsvereine das Thema ‚Übergänge‘ betrachten", sagt Stiftungsvorsitzende Maria Elisabeth
Thoma, "die Entscheidung war schwierig. Unser Dank gilt allen Ortvereinen, die sich beteiligt
haben." Übergänge im Leben bieten Chancen zur Weiterentwicklung, sind aber auch anfällig
für Schwierigkeiten und Nöte. Damit sie gut gelingen, bieten Berater_innen und
ehrenamtliche Begleiter_innen in den SkF Ortsvereinen und Einrichtungen mit vielfältigen
Angeboten wichtige Unterstützung.
Mit dem ersten Preis wurde das Projekt "Snack Imperium" des SkF Konstanz ausgezeichnet.
Schülerinnen und Schüler der Oberschule der Säntisschule, eines sonderpädagogischen
Bildungs- und Beratungszentrums des SkF Konstanz, organisieren gemeinsam mit den
Lehrer_innen Frühstück für die ganze Schule. Selbstentwickelte Bestellformulare werden
ausgewertet, anhand dieser Information wird eingekauft und anschließend die Snacks frisch
zubereitet und in der Säntisschule verkauft. Das klappt so gut, dass auch mehrere
Veranstaltungen mit bis zu 150 Personen beliefert wurden. Vor allem für diejenigen
Schüler_innen, die sich schwer mit schulischem Lernen tun, ist das "Snack Imperium" eine
große Chance, positive Erfahrungen, Selbstwirksamkeit und Teilhabe zu erleben. Das führt
häufig dazu, dass sie Perspektiven und Ziele entwickeln und für sie dadurch der "Sinn" eines
Schulabschlusses ersichtlich wird.
Zwei zweite Preise gingen an Projekte des SkF Freiburg und des SkF Radebeul. Das
Frauen- und Kinderschutzhaus Radebeul und die Beratungs- und Interventionsstelle gegen
häusliche Gewalt im SkF Radebeul beraten und begleiten Kinder und Jugendliche, die
häusliche Gewalt miterleben müssen bzw. mussten. Innovativ ist dabei die Verzahnung der
Erwachsenenberatung mit dem Angebot für betroffene Kinder und Jugendliche.
Meilensteine des Projektes sind die Entwicklung einer Webseite für Kinder und Jugendliche
zu häuslicher Gewalt, verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, die Arbeit mit gewaltbetroffenen
Kindern und Jugendlichen und die Erarbeitung eines Präventionskonzeptes für Schulen
und Jugendhilfeeinrichtungen.
Der SkF Freiburg betreut in fünf Wohnungen Familien in Krisensituationen etwa nach der
Geburt eines Kindes oder begleitend zur Rückführung eines Kindes aus einer
Inobhutnahme oder stationären Unterbringung. In einem 3-Phasen-Modell werden die
Familien intensiv unterstützt und in die komplette Selbstständigkeit begleitet. Die
Umsetzung des neuen Konzepts "Sozialpädagogisch betreutes Familienwohnen” erfolgt
seit April mit erweitertem multiprofessionellem Personal und zusätzlichen
Gruppenangeboten für die Eltern. Ein Schwerpunkt dabei ist das Modell "Eltern lernen von
Eltern". Für die Familien ist das Projekt nachhaltig, weil sie über lange Zeit mit
nachlassender Intensität begleitet werden. So stabilisieren die Familien ihre neuen
Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen und erworbene Kompetenzen.
Die Stiftungspreise werden üblicherweise im Rahmen der Delegiertenversammlung des
SkF Gesamtverein vergeben. Dieses Jahr fiel die Versammlung wegen der CoronaPandemie
aus. "Wir hoffen sehr, dass wir unsere Delegiertenversammlung im nächsten
Jahr abhalten können und werden dann die Preisverleihung nachholen", so
Stiftungsvorsitzende Maria Elisabeth Thoma. Alle Projekte, die sich beworben haben,
werden auf der Homepage des Gesamtvereins unter https://www.skfzentrale.
de/beitraege/uebergaenge-begleiten-und-gestalten/1813277/ vorgestellt.