Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist enttäuscht und bestürzt, dass eine Minderheit der Bischöfe dem lange und intensiv diskutierten Grundtext zur Sexualmoral nicht zugestimmt hat.
Das in diesem Reformpapier formulierte Bekenntnis zu einer Sexualität in Verantwortung und Freiheit, mit dem sich die Mehrheit der Delegierten des Synodalen Weges positioniert hat, stellt eine zentrale Weiterentwicklung der Sexuallehre der Kirche dar. Der Text enthält wichtige Klarstellungen, die von entscheidender Bedeutung sind. Dies betrifft u. a. Menschen, denen aufgrund der kirchlichen Sexuallehre Leid angetan wurde, Paare mit unerfülltem Kinderwunsch oder geschiedene Menschen.
Viele Gläubige, darunter Frauen und Männer, die im SkF nah an der Lebensrealität der Menschen sind, erwarten eine Weiterentwicklung der Sexuallehre um der Menschen und der Glaubwürdigkeit der Kirche Willen.
Der SkF begrüßt es sehr, dass die Versammlung wichtige Beschlüsse zur Stellung der Frauen in der Kirche und zum Umgang mit homosexuellen Menschen sowie zur Synodalität in der Kirche gefasst hat. Es ist von großer Bedeutung, dass diese Themen eine Mehrheit aller Synodaler gefunden haben. Daher ist es umso schmerzlicher, dass beim Thema Sexuallehre eine Leerstelle bleibt.
Wenn sich die Kirche nicht einer dringend notwendigen Erneuerung in dieser zentralen Frage stellt, enttäuscht sie nicht nur die Erwartungen vieler Menschen sondern verpasst die Chance, bei denen zu sein, die die schmerzliche Erfahrung machen, von der Kirche ausgegrenzt und nicht akzeptiert zu werden. Daher fordert der SkF die Bischöfe auf, die gegen das Papier gestimmt haben, ihre Haltung zu überdenken.