Wohnungslosenhilfe
Wohnungslosigkeit von Frauen muss im Kontext gesellschaftlicher Bedingungen wie Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, sozialer Ausgrenzung und geschlechtsspezifischer Sozialisation gesehen werden. Der SkF berücksichtigt bei seinem Arbeitsansatz die Persönlichkeit, die Lebensentwürfe und die Lebenswelt der Frauen. Frauen sind in ihrer sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Eigenständigkeit gegenüber Männern nach wie vor häufig benachteiligt.
Frauen, die wohnungslos werden
- haben bereits in ihrer Kindheit oftmals massive Misshandlung erfahren
- haben sehr früh in der Herkunftsfamilie zu viel Verantwortung übernehmen müssen
- haben sich untergeordnet und in Abhängigkeiten begeben, um geschützt zu sein
- haben ihren Beruf zugunsten der Kindererziehung aufgegeben
- haben häufig keine finanzielle Absicherung
- haben gelernt, ihre schwierige Situation lange zu verstecken und zu ertragen
- haben in der Regel nicht gelernt, ihre Rechte wahrzunehmen
- haben nicht selten Kinder, von denen sie getrennt sind
- haben Missbrauch und Misshandlung lange ausgehalten, um ihre Situation der Öffentlichkeit nicht preisgeben zu müssen
- haben fehlende sozialversicherungsrechtliche Absicherung
Die Folgen davon sind häufig Isolation, paradoxe Verhaltensweisen, Sucht sowie physische und psychische Erkrankungen. Die SkF Ortsvereine bieten Frauen, die wohnungslos werden oder wohnungslos sind, verschiedene ambulante und stationäre Hilfeangebote, z. B. Fachberatungsstellen, Frauenübernachtungsstellen, Wohnheime, betreutes Wohnen u. a.
Auf Bundesebene liegt der Arbeitsschwerpunkt neben der Weiterentwicklung der Beratungs- und Hilfeangebote, auf der fachpolitischen Vertretung in Bundesgremien z. B. in der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe oder der Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohnungslosenhilfe.