SkF im Kreis Kleve: Politische Beteiligung armutserfahrener Frauen
Frieden beginnt beim Zuhören: Politische Beteiligung armutserfahrener Frauen
Politische Beteiligung aller sozialer Gruppen in Deutschland ist ein wichtiges Ziel, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken und unsere Demokratie zu festigen. Denn die Demokratie scheint heutzutage vor allem dadurch gefährdet zu sein, dass viele Menschen offenbar das Gefühl haben, nicht mehr beteiligt zu sein, nicht gehört zu werden, an ihren Lebensumständen nichts ändern zu können.
Im Rahmen des Internationalen Tages zur Beseitigung der Armut und den sich daran anschließenden Armutswochen hat der SkF im Kreis Kleve das Leitwort des Gesamtverbandes aufgenommen und zum "politischen Kaffeegespräch" ins Klever Kolpinghaus eingeladen. Rund 50 Gäste aus Politik und Verwaltung waren der Einladung gefolgt, zuvorderst die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, Josefine Paul (Grüne).
Landesministerin Josefine Paul (Mitte) war Gast beim „politischen Kaffeegespräch“ des SkF im Kreis Kleve und diskutierte u. a. (v. l.) mit Désiree van Koeverden, Inga Veeger (Vorstandsvorsitzende), Kathrin Geraths und Dieter Paeßens (Geschäftsführer) über Armutserfahrungen von Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen.
Rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung ist armutsgefährdet. In vielen Einrichtungen der Sozialen Arbeit, wie auch dem SkF Kleve, wird in diesem Zusammenhang täglich zugehört, beraten und unterstützt. Anliegen des SkF war es an diesem Nachmittag, in erster Linie von Armut betroffene Menschen in den Fokus zu stellen und zu Wort kommen lassen. Da die Scham dieser Menschen oftmals groß ist, äußerten sich drei Klientinnen des SkF in aufgenommenen Video-Sequenzen. Dadurch sollte Armutsbetroffenen die Möglichkeit gegeben werden, politisch auf den unterschiedlichen Ebenen Gehör zu finden und sich einzumischen. An diesem Nachmittag konnten somit politisch Verantwortliche von Betroffenen selbst erfahren, was die Armut für ihr Leben konkret bedeutet. Gerade im Hinblick auf den Ausgang der jüngsten Landtagswahlen ist es wichtig, benachteiligten Menschen politisch Gehör zu geben, damit sie sich als akzeptierte Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft verstehen und diese mittragen. Dafür bot der SkF Kleve in diesen Armutswochen mit dem "politischen Kaffeegespräch" eine aktive Plattform.