Frauenhäuser
Die Frauen erhalten Unterkunft und adäquate Beratungs- und Hilfsangebote zur Klärung einer Perspektive für ihre persönliche Lebenssituation und zur Reflexion ihrer Gewalterfahrungen. Dies geschieht unabhängig davon, ob sie in ihr bisheriges häusliches Umfeld bzw. zum Partner zurückkehren oder einen neuen Lebensweg beschreiten. Konkret geht es dabei häufig um Existenzsicherung und Erwerbstätigkeit, Umgangskontakte der Kinder mit ihrem Vater, Wohnungssuche, Unterstützung bei Rechtswegen und aufenthaltsrechtliche Fragen, aber auch persönlich-familiäre Aspekte.
Frauenhäuser in katholischer Trägerschaft stehen grundsätzlich jeder von Beziehungs-/Partnergewalt betroffenen Frau offen. Eine Aufnahme ist in der Regel zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich.
In 2020 wurden 1.802 Frauen mit ihren 2.109 Kindern in katholischen Frauenhäusern aufgenommen. In 80,6 % der Fälle war der Ehemann/Lebensgefährte oder Ex-Partner der Täter, der die Frau misshandelte, in 9,1 % waren es männliche Angehörige. Die Vermittlung der Frauen ins Frauenhaus erfolgte zu 37,2 % durch professionelle Dienste wie Beratungsdienste, medizinische Dienste u. a. und zu etwa 16,7 % durch die Polizei; 29,5 % der Frauen fanden selbst den Weg ins Frauenhaus und 11,8 % durch Freundinnen, Nachbarn, Verwandte. 61,7 % der Frauen blieb bis zu drei Monate im Frauenhaus.
Frauenhäuser in Deutschland sind unter Bundesweite Frauenhaus-Suche oder unter Frauenhaus- und Fachberatungsstellensuche zu finden.