SkF Langenfeld: Besuch von Bundes- und Landespolitik bei ProDonna®
Im Rahmen eines Besuches von Dr. Klaus Wiener (MdB, CDU), Claudia Schlottmann (MdL, CDU), Herrn Bürgermeister Frank Schneider, Herrn Rolf Kamp, sozialpolitischer Sprecher der CDU Langenfeld sowie Herrn Georg Münich, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft IDA (Integration durch Arbeit) bei ProDonna® zeigte der SkF auf, welchen gesamtgesellschaftlichen Schaden Kürzungen bei Sozialen Betrieben anrichten würden und wie gegengesteuert werden sollte.
2022 gab es ca. 870.000 langzeitarbeitslose Menschen in Deutschland. Hinter ihnen stehen häufig Familien mit Kindern, die besonders gefährdet sind, ebenso den Anschluss an die Gesellschaft zu verlieren. In Sozialen Betrieben wie ProDonna® in Langenfeld haben langzeitarbeitslose Menschen dauerhafte und geförderte Beschäftigungsmöglichkeiten mit geregeltem Einkommen, festen Tagesstrukturen und soziale Unterstützungsleistungen, die auch den Familien zugutekommen. Sie werden dabei unterstützt durch ein professionelles Team von Pädagog:innen und Fachanleiter:innen.
Im Jahr 2023 klafft nun eine große Finanzierungslücke beim Beschäftigungsprojekt ProDonna®: Durch Kürzungen des Jobcenters ME aktiv Mettmann, die auch weitere Träger betreffen, muss die SkF Langenfeld ARBEIT+INTEGRATION gGmbH 30.000 Euro im Jahr 2023 kompensieren - bei gleichzeitigen Kostensteigerungen bei den Betriebs- und Personalkosten von ca. 10.000 Euro.
Grund für die Kürzungen der AGH durch das Jobcenter ist die in 2022 beschlossene Kürzung des Eingliederungstitels (EGT) für 2023 im Bundeshaushalt um 309 Millionen Euro und die gleichzeitige Unterdeckung des Verwaltungstitels. Sie hat zu massiven Einschnitten in der Förderung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen vor Ort geführt. Seit 2017 ist es dem Sozialen Betrieb der SkF Langenfeld ARBEIT+INTEGRATION gGmbH gelungen, 27 ehemalige Arbeitsgelegenheiten in geförderte Arbeitsmarktmaßnahmen zu übernehmen - beispielsweise im Bereich Haushaltsnahe Dienstleistungen "GlanzLeistung".
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Wiener zeigte sich vor Ort begeistert: "Die Einrichtungen des SkF in Langenfeld bilden nicht nur ein Geldbeutel-schonendes Angebot für Kunden, sie ermöglichen auch vielen Menschen den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt und damit Teilhabe und Perspektive. Und auch aus wirtschaftspolitischer Sicht ist das ein beispielhaftes Modell, dem hohen und in den kommenden Jahren noch weiter steigenden Arbeitskräftemangel zu begegnen. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und ihr großes Engagement, mit dem sie das umsetzen."
Die Politik zeigte sich beeindruckt von dem, was ProDonna® leistet und war einstimmig der Meinung, dass Beschäftigungsbetriebe wie ProDonna® zur Unterstützung, Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen und als Ort der sozialen Teilhabe unabdingbar sind. Sie zeigten sich betroffen angesichts der bevorstehenden Kürzungen und versprachen, die Problematik mitzunehmen.
"Langfristig", so SkF-Geschäftsführerin Stephanie Krone, "ist der Fortbestand von ProDonna® gefährdet, wenn sich keine finanzielle Kompensation findet, um die Finanzierungslücke zu füllen. Wir sind der Auffassung, dass ein Langenfeld ohne ProDonna® gesamtgesellschaftlich massiven Schaden anrichten würde. Neben der Beschäftigungsförderung, die Langzeitarbeitslosen eine Perspektive sowie soziale Teilhabe ermöglicht, sind wir auch ein Sozialkaufhaus, das einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürger zu einem nochmals reduzierten Preis den Einkauf von Haushaltswaren und Kleidung ermöglicht. Trotz Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel sind Langzeitarbeitslose ein Teil unserer Gesellschaft, die zur Stabilisierung ihrer persönlichen oft sehr desolaten Situation die Beschäftigungsbetriebe brauchen."