SkF Berlin: Housing First für Frauen erhält Louise-Schroeder-Medaille 2023
Das Projekt richtet sich seit Ende 2018 mit einem neuen Ansatz an wohnungslose Frauen mit multiplen Problemlagen. Ziel von Housing First für Frauen ist es, die Wohnungslosigkeit der Frauen durch Anmietung einer Wohnung mit eigenem Mietvertrag zu beenden und so ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben wiederzuerlangen. In den ersten drei Jahren der Modellphase konnte das Projekt bereits 40 Wohnungen akquirieren. Die Lebenssituation der Frauen hat sich auf vielfältige Weise vor allem in den Bereichen Gesundheit, Zufriedenheit und Soziales verbessert. Die Wohnstabilität liegt bei 100 Prozent. Zudem wird mit der Vermittlung einer eigenen Wohnung ein Schutzraum vor Gewalt geboten, der obdachlose Frauen in besonderer Weise ausgesetzt sind. Künftig plant das Projekt auch wohnungslose Frauen mit Kindern aufzunehmen.
Für das Kuratorium ist Housing First für Frauen mit seiner innovativen Methode ein erfolgreicher und nachhaltiger Baustein zur Beendigung frauenspezifischer Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zu Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit. Es ist auch ein Verdienst von Housing First für Frauen, die Verletzbarkeit wohnungsloser Frauen und das Phänomen ihrer oft verdeckten Wohnungslosigkeit sichtbar zu machen.
Die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin verleiht die Medaille jährlich einer Persönlichkeit oder einer Institution, die dem politischen und persönlichen Vermächtnis Louise Schroeders in hervorragender Weise Rechnung trägt. Die SPD-Politikerin setzte sich für die Gleichstellung von Frauen ein. Ihre politische Karriere begann sie 1919 als Parlamentarierin, von Mai 1947 bis Dezember 1948 war sie Oberbürgermeisterin von Berlin.